Kreissporttag 2024 - der Saal war voll!

Das Thema Ganztag rollt auf die Sportvereine in den nächsten Jahren zu. Reiner Sonntag, Vorsitzender der Sportjugend Niedersachsen, sensibilisierte mit einem Impulsvortrag jüngst auf dem Kreissporttag in Heeslingen die Vereinsvertreter für das Thema. Reiner Sonntag erklärte, der Ganztagsbetrieb werde den Vereinen kein Mitglied mehr einbringen. Die Vereine würden aber auch keine Mitglieder verlieren, da der Ganztagsbetrieb die Mitgliederzahlen der Vereine stabilisieren werde. Ab 2026, 2027 beabsichtigt das Land den Ganztagsbetrieb mit einem Rechtsanspruch in den Schulen zu etablieren. Sonntag: „Allerdings weiß das Land bisher noch nicht, wie es den Ganztagsbetrieb finanzieren soll. Derzeit fehlt es an Geld, an Gebäude und Personal.“ Studien zeigen, Kinder, die sich bewegten, hätten viel bessere Chancen und bessere Abschlüsse. Reiner Sonntag appellierte an die Sportvereine die Chance zu ergreifen im Rahmen des Ganztagsbetriebs Bewegungsangebote anzubieten. Doch momentan habe man ein Umsetzungsproblem, weil nur wenige zur Regelschulzeit ein Bewegungsangebot anbieten könnten. Er glaubt, „dass sicherlich das Land ein Fördertopf auflegen wird und dann ist Geld vorhanden“. Eine Kooperation zwischen den Vereinen und den Schulen sei für die Vereine wichtig, weil damit die Kinder und Jugendlichen als unsere Zukunft den Weg in die Vereine finden und die Vereine ihre Mitgliederbestand stabilisieren, betonte Sonntag. Derzeit gebe es vom Land keine Vorgaben, wer im Ganztag tätig werden dürfe, weil Lehrkräfte fehlten und der Personalmangel mit dem Ganztagsbetrieb sich verstärken werde. So betonte Sonntag, die Vereine dürften sich nicht unter Wert verkaufen. „Wer unter 20 Euro pro Stunde arbeitet, der macht etwas komplett falsch. Denn Schule hat ein Budget. Und wer eine qualifizierte Betreuung für die Schüler haben möchte, der hat seinen Preis“, sagte Sonntag.
Aktuell zählt der KSB Rotenburg 81.420 Mitglieder organisiert in 274 Vereinen. In der Rangliste der mitgliederstärksten Vereine steht der VfL Sittensen mit 2337 Mitgliedern an der Spitze, gefolgt vom TV Sottrum (1972 Mitglieder). Jörn Leiding bedankte sich besonders für die wohlwollende Zusammenarbeit mit dem Landkreis Rotenburg. Der Kreissportbund führte die Sportgeräteförderung fort, bot viele Angebote an Ausbildung, Fortbildung und Weiterbildung an und beriet die Vereine in allen Fragen der Vereinsarbeit. Der neu geschaffene Integrationspreis ging an den VfL Sittensen und an TC Blau Weiß Scheeßel. 30 Vereine erhielten insgesamt 58.000 Euro aus dem Förderprogramm zur Bewältigung der Auswirkung der Energiekrise, 41 Vereine profitierten vom Programm Startklar. Im Bereich der Sportstättenförderung beriet der Kreissportbund die Vereine in 2023 bei 24 Anträgen und in diesem Jahr liegen 37 Anträge vor. An Ausblick für das Jahr 2024 erklärte Jörn Leiding, der Kreissportbund werde die Anschaffung von Sportgeräten mit insgesamt 38.000 Euro fördern, die Übungsleitenden mit 25.000 Euro bezuschussen und das Ehrenamt mit 15.000 Euro unterstützen. Er bedankte sich bei allen, die sich im und für den Sport einsetzen. Leiding verwies und warb um Teilnahme am Kindersprtfest, dass am 16. Juni der TV Sottrum ausrichtet.

Bei den Wahlen bestätigten die Delegierten in ihren Ämtern den Vorsitzenden Jörn Leiding, die stellvertretende Vorsitzende Sportentwicklung Susanne Kuppler und das Vorstandsmitglied für Bildung Hella Rosenbrock. Die Versammlung wählte zum Vorstandsmitglied Finanzen Peggy Urban und zum Vorstandsmitglied Öffentlichkeitsarbeit/Marketing Tobias Woelki. Die Position des Vorstandsmitgliedes für die Vereinsentwicklung und für das Protokollwesen blieben vakant. Hier warb der Vorsitzende um Mitarbeit. Wer einmal in die Verbandsarbeit hineinschnuppern wolle, dem biete der Vorstand jederzeit die Möglichkeit, betonte Leiding. Beim ausgeschiedenen Vorstandsmitglied Vereinsrentwicklung Bernd Meyer bedankte sich Jörn Leiding für sein Engagement. Seit 2018 wirkte Meyer im Vorstand mit. Als Projektmanager für das Sommerzeltlager auf der Insel Langeoog bleibt er dem Kreissportbund weiterhin verbunden. Das Vorstandsmitglied Susanne Kuppler warb um Teilnahme am Integrationspreis. Mit jedem Preisträger als Multiplikator würde das Thema stärker in die Vereine und damit in die Gesellschaft hineingetragen werden, meinte sie.woe.

Bild:
1: Verabschiedung von Bernd Meyer (mi.) durch Jörn Leiding (li.) und Reiner Sonntag
2: Reiner Sonntag (Vorsitzender der Sportjugend Niedersachsen) bei seinem Vortrag